„Ein gigantischer Deal! Musik für deine Videos für einen unschlagbar günstigen Preis! Unbegrenzte Downloads und extra billig! Und das Beste: Mit diesem Link sparst du noch einmal bares Geld.“

Wirklich? Ich hab mir das Angebot angesehen und musste den allgemeinen Enthusiasmus etwas dämpfen. Warum ich nicht in die allgemeinen „Juhu“-Schreie eingestimmt habe, erfährst du in diesem Artikel.

„Auch wenn die Musik billig ist, kann sie doch hochwertig sein!“ Wie gesagt, ich hab das Angebot angeschaut und in die Sounds reingehört und leider ist diese Musik ist minderwertig. Quasi das Billigfleisch aus dem Supermarkt. Im Dreierpack besonders günstig. XXL-Pakete Wurst sozusagen als unbegrenzte Fleisch-Downloads. Und mit dem Coupon gibt es 20% Rabatt. Ein super Angebot!

„Aber es könnte doch sein, dass hochwertiges Bio-Fleisch aus Weidehaltung in dem Paket drin ist…? Nur weil es günstig ist, muss es doch nicht schlecht sein, oder?“

Die Antwort weißt du selbst. Wenn du jemals Fleisch bester Qualität im Supermarkt für einen Spottpreis mit Extra-Rabatt findest, dann sag Bescheid. Ich denke, du kannst dir relativ sicher sein, dass dies eher nicht der Fall sein wird.

Genauso ist es mit minderwertiger Musik. Hier leiden keine Tiere, aber ob die supergünstigen Sparpreise für die Komponisten angemessen sind, möchte ich bezweifeln. Hast du dir je Gedanken darüber gemacht, wie lange es dauert bist ein Sound zum Verkauf bereit steht? Es braucht eine Idee, eine Melodie zum Beispiel. Dazu eine Begleitung. Welche Instrumente sollen spielen? Welcher Beat kommt dazu? Oder lieber kein Beat…? Welche Akkorde passen? Wie lang wird das Stück? Wie soll es enden? Und viele weitere Fragen…

Musik braucht Inspiration, Begabung, Erfahrung und Zeit.

Ein Komponist braucht dazu Inspiration, Begabung, jahrelanges Üben und Zeit. Was ist deine Zeit wert? Würdest du in deinem Business ein Produkt für einen Spottpreis und extra Rabatt verkaufen? Ich hoffe nicht. Für den Musik-Urheber sind diese Preise auch nicht angemessen.

„Brauch ich überhaupt hochwertige Musik? Ich will doch nur ein paar Töne unter mein Video. Und ein nettes Podcastintro. So anspruchsvoll bin ich da nicht!“

Gegenfrage: Wie sieht dein grafisches Logo aus? Hast du es bei Canva runtergeladen? Oder hat ein Profi es erstellt? Hast du dir Gedanken um deine Businessfarben, um die Wahl deiner verwendeten Schriftarten und deine Bildsprache gemacht? Hast du? Warum?

Weil du Profi bist! Du bist Expertin auf deinem Gebiet. Du bist eine großartige Businesslady mit Werten und Visionen. Du bietest ebenso großartige Produkte und Dienstleistungen an. Du bist gut in dem was du tust! Würdest du deine Arbeit als hochwertig bezeichnen? Na, klar!

Hochwertige Arbeit braucht hochwertiges Branding!

Warum solltest du dich dann mit schnellen Logos und super günstigen Discounter-Grafiken zufrieden geben? Dein Branding sollte dir und deinem großartigen Business entsprechen! Das gilt natürlich nicht nur für dein visuelles, sondern auch für dein akustisches Branding.

Du bist eine großartige Unternehmerin. Deswegen solltest du auch großartige Musik verwenden. Gib dich nicht mit minderwertigen Sounds zufrieden? Kurz: Hochwertige Arbeit braucht hochwertiges Branding!

Du weißt wie wichtig hochwertiges Branding ist und trotzdem klickst du auf den Link, denn der Deal des Musikanbieters ist so verlockend. Du hörst dir seine Sounds  an und nutzt den kostengünstigen Download. Diesen Sound klemmst du dann hinter dein neues Video, in dem du wichtigen Content teilst und wertvollen Mehrwert bietest. Hochwertige Inhalte mit minderwertiger Musik. Ups!

Musik kann nicht NICHTS sagen

Musik transportiert immer eine Botschaft. Jeder Sound sendet eine Message an deine Follower. Musik nimmt nicht den Umweg durch unser Denken. Sie geht direkt ins Herz. Keiner hört Musik und analysiert kognitiv, welche Töne verwendet werden, welche Linie der Bass spielt oder wie der Beat klingt. (Außer vielleicht ich als Musikerin, wenn ich arbeite😊) Nein! Du hörst den Sound und weißt sofort, ob du ihn schön findest oder nicht. Dein Gefühl hat sofort eine Meinung zum Gehörten. Das geschieht in wenigen Augenblicken.

Es nützt also gar nichts, ein cooles Videosetting vorzubereiten. Den Stuhl nach rechts und nach links zu schieben, die eigene Garderobe zu optimieren und die Haare zu kämmen, ein Blümchen im Vordergrund zu positionieren und das Licht etwas nach hinten zu schieben.

Dieses Prozedere kannst du dir sparen, wenn die Musik in deinem Video minderwertig ist.

Denn dein Kunde klickt auf das Video. Er sieht dein Setting und hört deinen absolut günstigen Super-Deal-Sound mit extra Rabatt. Der Sound sagt: „Ich bin minderwertig und meine Qualität ist mies!“ Er kann nichts anderes suggerieren, denn Musik ist immer ehrlich.

Musik kann sich nicht verstellen.

Im besten Fall sind deine Zuschauer nur verwirrt. Das was sie sehen entspricht nicht dem, was sie hören. Du teilst wertvolles Expertenwissen und bietest großartigen Mehrwert. Daneben die billige Musik. Das passt nicht zusammen. Verwirrung führt dazu, dass das kleine Kreuzchen rechts oben geklickt wird. Du bist weg vom Fenster.

Im schlechteren Fall zieht dieser minderwertige Sound deine qualitativ hochwertigen Worte so nach unten, dass du nicht als die Expertin wahrgenommen wirst, die du bist. Noch schlechter: Du kannst dich bemühen und wertvolle Inhalte teilen. Wenn die Musik sagt, dass die Qualität nicht stimmt, kannst du alles Bemühen lassen. Es wird nichts nützen. Warum? Weil jeder von uns in aller erster Linie mit dem Gefühl wahrnimmt. Schlagkräftige Argumente sind super, aber sie nützen nichts, wenn das Gefühl nicht Sympathie vermittelt.

Egal ob Beethovens Neunte oder ein erfolgreicher Titel in den Charts: Es sind immer zwei Schritte bis zu deinem Ohr. Der Komponist oder Songwriter erdenkt das Werk oder das Lied und notiert im Notentext alles Wichtige. Der Interpret – also im Fall von Beethovens Neunter das Orchester oder die Sängerin mit Band im Fall des Chartsongs – interpretieren diesen Notentext und legen ihre Gefühle hinein. Eine Message entsteht. Das bloße Abspielen der Töne und Rhythmen transportiert keine Botschaft. Die Musik ist flach und sagt nichts aus.

Keine Komposition ohne Interpretation

Dieser Zweischritt ist wichtig: Der komponierte Notentext und die Interpretation. Bei meiner eigenen Musik bin ich beides: Komponistin und Interpretin. Ich arbeite an einem neuen Sound. Um ihn zu fixieren, verwende ich gerne mein Notenprogramm auf den PC. Ich kann auf „play“ drücken und mein Rechner spielt mir alles richtig ab. Jede einzelne Note. Die Tonhöhe stimmt exakt, auch der komplizierteste Rhythmus ist absolut korrekt. Da ist keine Note zu lang und keine zu kurz. Alles ist perfekt. Aber genauso leer. Denn der beste Computer der Welt hat keine Emotionen. Er kann nicht fühlen und demnach auch keine Gefühle an dein Ohr bringen.

Ausdrucksstarke Musik braucht zwingend Interpretation. Ein PC kann diese Aufgabe nicht übernehmen.

Ein Computer hat keine Gefühle.

Deswegen geh ich nach der Notation der Musik am PC zurück an mein Klavier und spiele die Musik ein. Ja, das ist aufwändig. Klar! Ich muss mir Gedanken machen, wie ich welche Note gestalte. Interpretation ist mehr als das bloße Abspielen der Noten. Viel mehr! Ich lege meine Emotionen hinein und bringe sie in der Musik zum Ausdruck. Immer und immer wieder spiele ich die Abschnitte, lasse sie wirken und setze dann alles in seiner Gesamtheit zusammen.

Anschließend nehme ich auf. Ich stelle mich innerlich auf die Musik ein. Das mach ich nicht zwischen Tür und Angel. Das klappt nicht zwischen Mails und Instagram. Ich brauche einen freien Kopf und ein offenes Herz. Dann kann ich die Musik interpretieren und ihre Message in die Aufnahme legen. Oft dauert es mehrere Tage bis ein fertig komponierter Sound dann auch im Kasten ist. Denn die tontechnischen Umstände kommen noch dazu. Ich brauche absolute Stille und keine Störgeräusche. Wie oft hat mich schon die Türklingel zum nochmaligen Aufnehmen gezwungen! Oder draußen fährt plötzlich ein Krankenwagen mit Martinshorn vorbei! Dann beginne ich wieder von vorne. Aber diese Mühe ist es absolut wert, denn nur so kann hochwertige Musik entstehen.

Ich könnte auch den kürzeren Weg nehmen und nachdem ich die Musik als Noten in mein Programm getippt habe, einfach abspielen lassen. Das wäre einfach. Aber die beste Komposition hätte keine Aussage. Wenn du sie in dein Video schneiden würdest, hätte du keine Freude daran.

Die allermeisten Sounds in den bekannten Audiobibliotheken entstehen am Computer. Der Schritt der Interpretation fällt ersatzlos weg. Es gibt ihn einfach nicht. Die Musik wird konstruiert und dann spielt das Programm sie ab. Das Programm kann laut und leise und kurze und lange Töne usw. Es spielt alles absolut korrekt. Aber die Töne haben keine Botschaft. Korrekt, aber leer.

Hier habe ich dir einen wunderschönen Sound vorbereitet. In der ersten Version hörst du die korrekte Wiedergabe mit Computer. In der zweiten Version meine eingespielte Interpretation.

Spürst du den Unterschied?

„Für Susanne“ ist eine ruhige, fast melancholische Komposition, die zum Träumen einlädt. Ich hab sie – wie der Name schon sagt – Susanne gewidmet. Susanne hat in Leipzig eine Kunstgalerie und ich durfte sie in einer Mastermind-Gruppe kennenlernen.

„Für Susanne“ findest du demnächst in meiner Soundgalerie. Zusammen mit anderen hochwertigen Sounds zum Downloaden für dich und dein Business.

Lass dich hören, denn deine Kunden wollen fühlen, wer du bist.

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Wenn dein Unternehmen aber für Sympathie und Herzlichkeit steht und wenn du mit Menschen arbeitest, dann solltest du Musik verwenden, die das unterstreicht. Computermusik ohne Emotionen wäre dann fehl am Platz. Wenn es dir wichtig ist authentisch zu sein, dann lass die Finger von synthetischen Computer-Sounds. Denn sie transportieren keine Authentizität.

Wähle echte, eingespielte Musik, die dein Business aufwertet und deine Vision direkt in die Herzen deiner Kunden bringt.