5 außergewöhnliche Songs für den Sommer – Musik, die mich im ersten Halbjahr 2021 begleitet hat

Ich bin Phasen-Hörer! Ganz eindeutig! Sounds finden mich und berühren mein Herz. Sie verzaubern mich, indem sie mich motivieren oder zur Ruhe kommen lassen. Oder indem sie mich an ein besonders schönes Erlebnis oder einen großartigen Moment erinnern. Sie gehen ein Stück mit mir und ich hör sie jeden Tag. Mehrmals. Und dann verflüchtige sie sich wieder. Sie bewegen sich aus meinem inneren Rampenlicht hinter die Bühne und sind noch da, aber nicht mehr so präsent.

Heute stell ich dir die 5 Sounds vor, die mich in den ersten Monaten von 2021 begleitet haben und die für mich untrennbar mit Sommer, Sonne und Natur verbunden sind.

Let´s go!

 

Frederick Delius – Summer Evening

Ein heißer Tag liegt hinter mir. Es wird kühler, die Welt wird ruhiger. Es ist nichts mehr zu tun. Feierabend. Mein Blick geht in die Ferne. Es duftet nach frischem Heu und Getreide. Ein Summen liegt in der Luft, das mit der sinkenden Sonne auch die Bienen, Hummeln und anderen eifrigen Nektarsucher nach Hause schickt. Meine Gedanken kommen zur Ruhe. Wir sitzen zusammen und genießen den Abend. Miteinander reden, zusammen schweigen. Nichts zun. Genießen.

Was Musik doch für eine Macht hat.

Summer Evening lässt mich dieses Gefühl spüren, auch wenn ich gerade 3 Todos gleichzeitig mache und es von allen Seiten „Marie“ ruft. Ich brauche nur ein paar Takte von diesem Sound hören und sofort kann ich tief durchatmen. Egal, wo ich grade bin. Was Musik doch für eine Macht hat!

Antonin Dvoraks –  9. Symphonie, 2. Satz

Dvorak, in Tschechieh geboren und aufgewachsen, lebte als Professor und Komponist in den USA und mischt auf wundervolle die Klänge beider Kulturen. Was herauskommt ist eigentlich keine Symphonie, sondern ein Bilderbuch aus Klängen. Es gibt keinen Takt, der langweilig ist. Keinen Einzigen. Und die ganze Symphonie ist voll von Bildern und Farbklängen. Wer hier nicht seine Fantasie in Gang bringt, der hat keine!

Die 9. Symphonie habe ich während meines Studium in Dirigieren erarbeiten. Ich weiß noch wie ich mich freute, als unser Dirigierprofessor Herr Adt sagte, dass Dvoraks 9. für das kommende Semester vorgesehen ist. Ein innerlicher Luftsprung!

Eine andere Begebenheit verbinde ich mit dieser Musik, als ich noch zur Schule ging. In Hof ganz oben in Bayernm durfte wir Schüler immer ganz vorne in der allerersten Reihe der Freiheitshalle sitzen, wenn ein Konzert der Hofer Symphoniker anstand. Die Honoratioren saßen da und wir. Und bezahlen mussten wir auch nur einen symbolischen Betrag. Ich hatte meinen Platz wührend der ganzen Konzertabonnement auf der Bassseite vor den Celli, also rechts hinter dem Dirigenten.

In einem der ersten Konzerte (oder war es mein erstes Konzert mit einem Abo – ich weißes nicht mehr) wurde im zweiten Teil nach der Pause  – man ahnt es – Dvoraks 9. Symphonie „Aus der neuen Welt“ gespielt.

Das werde ich nie vergessen!

Ich konnte die Bässe nicht nur hören, sondern süpren, weil das Parkett die Vibrationen übertrug. Herrlich! Und dann kamen der Schluss und der Applaus und der übliche Blumenstrauß für den Dirigenten. Wieder Applaus, noch einmal verbeugen und dann…! Stellt euch vor! Der Dirigent –  John Neal Axelrod hieß er – zog eine Rose aus seinem Strauß und gab sie mir. Mir! Die ich in der ersten Reihe saß und sehr unbedeutend war. Das werde ich nie vergessen.